Zum Abschluss der Beachvolleyballsaison sind unsere U14 Jungs vom 23. bis 30. Juli ins Beachvolleyballcamp nach Prora auf Rügen gefahren. Bei bestem Wetter war es ein gelungener Saisonabschluss und Start in die Sommerferien.
„Alle Platzreservierungen sind aufgehoben!“
Ein Teil der Jungs reiste gemeinsam mit den Trainern Micha und Lajos per Zug an. Die Zugfahrt stellte mit falsch angedockten Wagons schon ein erstes Abenteuer dar. Ein Schaffner der Deutschen Bahn schrie bereits nach 5-minütigem Wirrwarr im Wagen: „Alle Platzreservierungen sind aufgehoben!“. Diese Ansage ist für eine Gruppe von 8 Leuten mit eigentlichen Sitzplatzreservierungen natürlich kein Vergnügen. Irgendwie hatte am Ende trotzdem jeder einen Sitzplatz gefunden. Ab Hamburg wurde der Zug auch immer leerer und wir konnten als Gruppe sogar zwei Viererplätze ergattern und die Zugfahrt genießen. Pünktlich in Binz angekommen, ging es dann per Bus weiter zur Jugendherberge.
Auch beim Check-In lief es nicht wie geplant: der Coronatest eines Jungen war schon abgelaufen und man durfte nur als gesamte Gruppe einchecken. Während es also noch schnell für einen Jungen zum Testzentrum nach Binz per Auto eines mitgereisten Vaters ging, versammelte sich der Rest der Jungs zum Training am Strand, um die lange Auto- oder Zugfahrt aus den Beinen zu bekommen. Im Anschluss konnte dann endlich in die Zimmer eingecheckt und zu Abend gegessen werden. Viel Zeit blieb den Kindern abends nicht mehr, denn am nächsten Morgen ging es sehr früh weiter. Wir mussten ans andere Ende von Rügen auf ein lokales Beachvolleyballturnier.
Emotionales Turnier in Thiessow bei Wind und Sonne
Der Turniertag begann mit einer lockeren Aktivierung und einem kräftigenden Frühstück. Die Anreise wurde durch zahlreiche Unterstützung der mitgereisten Elternteile ermöglicht. Nach etwa 40 Minuten Autofahrt sind wir dann am Thiessower Strand angekommen. Das Turnier wurde nach Anmeldung aller Teams mit einer emotionalen Schweigeminute für die Beachvolleyballerin Martina eröffnet. Martina hatte das Jahr zuvor noch trotz einer Krebserkrankung mitgespielt und ist wenige Wochen danach ihrer Erkrankung erlegen.
Gespielt wurde ein Jugendturnier (U17) und ein Erwachsenenturnier (Mix) auf insgesamt zehn Feldern im 3 gegen 3. Beide Turniere waren mit reichlich guten Spielern und Teams gefüllt. Schon beim Einspielen wurde den Jungs jedoch klar, dass der schwierigste Gegner am Tag der Wind sein sollte.
Über den Verlauf des Turniers wurde viel experimentiert und Strategien für das Spielen mit Wind entwickelt. Am Ende reichte es bei den Jungs für einen zweiten und dritten Platz. Auch die drei Elternteams, die von den beiden Trainern unterstützt wurden, hatten ihren Spaß und konnten das sommerliche Strandwetter genießen. Das beste Team, bestehend aus Exil-Rügenern, erspielte den sechsten Platz. Zum Abschluss des Tages ging es noch in ein schönes Restaurant am Strand von Thiessow.
Lernen auf und neben dem Feld mit Yoga und Livestreams der olympischen Spiele
Die folgenden Tage liefen dann etwas entspannter ab. Vormittags haben wir 2-3 Stunden trainiert und vor Allem die Ballkontrolle und Bewegungspräzision sowie das Spielen mit Wind geübt. Tony, der Turnierausrichter in Thiessow, lieh uns freundlicherweise für die Woche zwei mobile Beachvolleyballanlagen aus. Der Aufbau stellte sich besonders am ersten Morgen als tolle Aufgabe für das Team heraus. Am Montag und Dienstag wurden wir außerdem von Uta, Oma eines Spielers und ansässige Yogalehrerin, mit Sonnengruß und Kriegervariationen aufgewärmt und mit der ein oder anderen, auch akrobatischen, Teambuildingaufgabe herausgefordert.
Im Anschluss schauten wir uns meist in der Mittagspause Beach- und Hallenvolleyballspiele der zu der Zeit laufenden Olympischen Spiele in Tokio an. Von den deutschen Teams Thole/Wickler, Borger/Sude Ludwig/Kozuch haben sich die Jungs einiges abgeschaut und nebenbei lautstartk angefeuert und die Daumen gedrückt. Wenn mal kein interessantes Beachvolleyballspiel lief, haben wir uns die Weltspitze im Hallenvolleyball bestaunt. Währenddessen wurde mit selbstbelegten Baguettes oder besten Fischbrötchen neue Energie getankt.
Skimboarden, Baumwipfelpfad und Radtour
Die Nachmittage standen für die Jungs zur freien Verfügung und wurden meist mit den mitgereisten Eltern oder am Strand mit Schwimmen, Skimboarden und Beachvolleyball spielen verbracht. Am Dienstag wurde eine Wanderung durch den Baumwipfelpfad unternommen. Insbesondere die Besteigung des aus Holz gebauten Turms „Adlerhorst“ stellte für manche Person eine große Überwindung dar. Bei 40 Metern Höhe hatte man von dort oben eine tolle Aussicht über die umliegende Region. Am Mittwochnachmittag stand eine kleine Radtour zum Nachbarstrand in Binz an. Das Wetter war fantastisch und wir konnten an den Beachvolleyballfeldern noch viel spielen. Dort haben wir auch ein paar andere Spieler des Turniers in Thiessow wiedergetroffen.
Zum Abschluss der Woche spielten wir noch ein internes Turnier mit den Eltern. Nach der langen und anstrengenden Woche bei tiefstem Sand haben alle nochmal ihr Bestes gegeben. Fix und fertig, aber bestens gelaunt, ließen wir den Tag mit einem gemütlichen Grillabend ausklingen.
Ab in die Sommerferien
Am Freitag haben wir nach einem frühen Check-Out noch ein bisschen Zeit an der Strandpromenade in Binz verbracht. Dort konnten wir uns mit einem Eis oder einer Pizza vor der Zugfahrt nochmal stärken und das sonnige Wetter genießen. Damit war auch unser erstes Beachvolleyballcamp passé und wir verabschiedeten uns in die Sommerferien.
Am 6. September beginnt dann für uns die Hallensaison mit dem großen Ziel „Deutsche Meisterschaft U14“.