Wir müssen da mal was loswerden!

Eiche Horn 1.Damen Coronamaske

Über Corona, Gewissenskonflikte und gebrochene Sportler*innen-Herzen

Immer mehr Menschen infizieren sich mit Covid-19, der kritische Schwellenwert ist in Bremen längst überstiegen – Bremen ist ein Risikogebiet. Wir machen uns deswegen große Sorgen! Gerade jetzt ist es unerlässlich, sich an die vorgeschriebenen Maßnahmen (Abstand-Hygiene-Alltagsmaske) zu halten. In jedem Lebensbereich, ob in Schulen, Kitas, Pflegeinrichtungen, in Bussen und Bahnen, im öffentlichen Raum, in Unternehmen, in der Gastronomie…. überall werden die Corona-Maßnahmen verschärft. Wir sollen alle, soweit wie möglich, zu Hause bleiben. Das ist gut und richtig so zum Schutz aller. 

Und beim Sport? 
Es liegt in der Natur der Sache, dass wir uns beim Volleyball spielen nicht an den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand halten können. Ebenso ist es nicht möglich, mit einem Mundschutz Sport zu treiben. Ja, wir haben für den Wettkampf-Betrieb ein Hygienekonzept, an das wir uns selbstverständlich halten. Zudem ist es nicht nachgewiesen, dass das sportliche Vereinswesen massiv zu den hohen Infektionszahlen beiträgt. Trotzdem erreichen uns gerade immer wieder Nachrichten, dass es in anderen Sportmannschaften zu Coronafällen kommt. 

Die Situation ist für uns sehr schwierig. 
Denn wir lieben unseren Sport, wollen trainieren, zusammen Spiele bestreiten und gewinnen. Die Trainingseinheiten und der Wettkampf sind für uns als Team, aber auch für jede einzelne von uns mehr als nur ein Hobby. Volleyball ist unsere Passion!

ABER: Wir leben in einer krassen Zeit!
Diese Pandemie stellt uns alle vor große Herausforderungen. Corona hat schon sehr vielen Menschen das Leben gekostet und unzählige Personen leiden auch nach überstandener Infektion an schwerwiegenden Spätfolgen. Wir, die erste Volleyball-Damen des TV Eiche Horn, wollen unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen. #FlattenTheCurve 

Außerdem ist es auch für jede einzelne Spielerin eine schwierige, individuelle Entscheidung: Keine möchte das Team im Stich lassen, trotzdem gibt es die Sorge vor einer Ansteckung oder einer möglichen Quarantäne, weil eine Mitspielerin aus dem Training/vom Spieltag positiv getestet werden könnte. Jede von uns trägt auch eine persönliche Verantwortung, die vor allem im Zusammenhang mit unseren Familien und Berufen steht. 

Es schlagen zwei Herzen in unserer Brust
Es ist tricky: Denn der Deutsche Volleyball Verband (DVV) lässt uns so lange weiterspielen, bis von den politischen Akteur*innen bzw. den Behörden offiziell ein Kontaktsportverbot ausgesprochen wird. Sollten wir also ein Spiel „freiwillig“ absagen, könnten uns empfindliche Strafgelder drohen, die für uns bei der sowieso schon angespannten Finanzlage nicht zu stemmen wären. Geschweige denn der sportlichen Konsequenzen: Aufgrund dessen einen Abstieg aus der Dritten Liga in Kauf zu nehmen, kommt für uns nicht in Frage! Wir sehen hier ganz klar den DVV in der Pflicht, für bundeseinheitliche Regeln zu sorgen! Es kann nicht sein, dass Mannschaften und Sportvereine aufgrund unterschiedlicher Verbote in den jeweiligen Bundesländern benachteiligt und sowohl sportlich als auch finanziell abgestraft werden.

Wir verstehen, dass die politischen Entscheidungsträger*innen den Sport erstmal weiterlaufen lassen wollen. Eigentlich finden wir das auch gut. Andererseits versucht die Politik gerade alles, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. Warum ist es uns dann gestattet, von einem Risikogebiet in ein anderes zu reisen, dort Volleyball zu spielen und uns damit einem Ansteckungsrisiko auszusetzen?

Bei dieser Aussage bricht uns ein wenig unser Sportler*innen-Herz: Aber wir fragen uns, wie der Dachverband des DVV und die Politik trotz einer Verschlechterung der Infektionszahlen den derzeitigen Spielbetrieb aufrechterhalten können. 

Bleibt alle gesund!

Eure 1. Damen